Opening: 13072012 at 7.00 pm
Brüsseler Str. 48
Belgisches Viertel, Köln
Exhibition: 14072012-28072012
„Bereits vor dem Betreten des Ausstellungsraums „Mela Chu“ in der Brüsseler Straße breiten sich Textstücke über beide Schaufenster links des Galerie-Eingangs aus.
Eine Korrespondenz als assoziative Verkettung von Eindrücken, Gedanken, als frei formulierte Momentaufnahmen. Hin- und hergeworfen zwischen den Kunsthistorikerinnen Carla Donauer und Heide Häusler werden diese Gesprächsstücke ebenso fragmentarisch auf die Fensterscheiben projiziert, man kann dem Dialog folgen, sich zwischendurch einklinken - jedoch einen Anfang oder ein Ende scheint es nicht zu geben.
Worum sich das Gespräch dreht wird schnell klar, wenn man den Ausstellungsraum betritt und der Blick zunächst auf die vier dort präsentierten großformatigen Zeichnungen fällt.
Diese sparsame Hängung lenkt den Blick auf das Wesentliche:
Vier aus einer Serie von insgesamt neun neuen Arbeiten von Philip Emde. Dieses große Format (je 100x150cm) ist sowohl ungewöhnlich für das Medium als auch für die Arbeit von Philip Emde - eine Art Zoom oder Close-up von schwer zu definierenden Bauten, Bergen, Objekten? Alle vier Zeichnungen sind unterschiedlich in Form und Darstellung, vereinen sich aber in der Thematik des Flüchtigen, in der horizontale, aufgehäufte Sandburgen, drei Einzelne und eine Gruppe, in einem dichten Netz aus schwarzen Linien zusammengeführt sind.
Die Präsentation wird ergänzt durch ein auf einem Sockel präsentiertes Buch – es handelt sich um das Skizzenbuch des Künstlers, dessen vollständiger Inhalt uns jedoch verborgen bleibt. Hier deutet sich der Entstehungsprozess der Arbeiten an -lediglich eine Buchseite ist aufgeschlagen und zeigt die Skizze einer Zeichnung aus der Serie der „Sandburgen“.
Zusammengehalten, was im Moment in das Sichtfeld des Künstlers trat, konstruiert sich auf dem Papier im Studio neu und wird zur Komposition. Das Buch, in klassischer Manier eines Skizzenbuchs, ist Gebrauchsgegenstand, wird benutzt, ist abgegriffen – und zeigt den temporären Moment der ersten Skizze. Wie auch schon in früheren Präsentationen Philip Emdes sind die Bücher wichtiger Werkbestandteil und elementar für seine Arbeitsweise und nicht trennbar vom fertigen Ergebnis.“
- Carla Donauer